Das Bourne Imperium - Ludlum, R: Bourne Imperium - The Bourne Supremacy (2) by Ludlum Robert

Das Bourne Imperium - Ludlum, R: Bourne Imperium - The Bourne Supremacy (2) by Ludlum Robert

Autor:Ludlum, Robert
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-04-30T00:00:00+00:00


21.

Das Motorboot stampfte heftig in der Finsternis und dem orkanartigen Regen. Die aus zwei Matrosen bestehende Mannschaft war dauernd damit beschäftigt, das Wasser auszuschöpfen, das beständig über die Dollborde hereinschlug, während der ergraute chinesisch-portugiesische Kapitän durch die großen Kabinenfenster nach vorne spähte und sein kleines Boot langsam auf die schwarzen Umrisse der Insel zusteuerte. Bourne und d’Anjou standen zu beiden Seiten des Schiffes, jetzt sprach der Franzose und musste dazu die Stimme erheben, um sich in dem Lärm Gehör zu verschaffen. »Wie weit ist es noch bis zum Strand, meinen Sie?«

»Zweihundert Meter plus oder minus zehn bis zwanzig«, sagte der Kapitän.

»Dann ist jetzt Zeit für das Licht. Wo ist es?«

»In dem Kasten unter Ihnen. Rechts. Noch fünfundsiebzig Meter, und ich halte an. Noch näher dran können die Felsen bei diesem Wetter gefährlich werden.«

»Wir müssen ans Ufer!«, schrie der Franzose. »Das muss sein, das habe ich Ihnen gesagt!«

»Stimmt, aber Sie haben vergessen, mir zu sagen, dass es so regnen und eine solche Dünung geben würde. Neunzig Meter, und Sie können das kleine Boot nehmen. Es hat einen starken Motor, Sie werden hinkommen.«

»Merde!«, stieß d’Anjou hervor, öffnete den Kasten und zog eine starke Taschenlampe hervor. »Da bleiben ja noch mehr als hundert Meter!«

»Weniger als fünfzig wären es ohnehin nicht gewesen. Das habe ich Ihnen gesagt.«

»Und dazwischen ist tiefes Wasser?«

»Soll ich wieder umkehren und nach Macao zurückfahren?«

»Damit die Streifen uns in die Luft jagen? Sie halten sich an unsere Abmachung oder Sie kommen nicht heil an! Das wissen Sie!«

»Hundert Meter, mehr sind es nicht.«

D’Anjou nickte verdrießlich und hielt sich die Taschenlampe vor die Brust. Er drückte auf einen Knopf, ließ ihn sofort wieder los, und dann erhellte einen kurzen Augenblick lang ein gespenstischer dunkelblauer Blitz das Fenster. Sekunden später konnte man durch das verspritzte Glas ein ähnliches blaues Signal von der Insel sehen. »Sie sehen, mon capitaine, wenn wir unser Rendezvous nicht eingehalten hätten, wäre dieser armselige Kasten jetzt in die Luft gepustet worden.«

»Heute Nachmittag hat Ihnen mein Schiff noch gefallen!« , sagte der Schiffer und mühte sich am Rad ab.

»Das war gestern Nachmittag. Jetzt ist es halb zwei Uhr früh am nächsten Morgen, und ich hab Sie und Ihre Geldgier inzwischen besser kennen gelernt.« D’Anjou legte die Lampe in den Kasten zurück und warf Bourne, der ihn die ganze Zeit beobachtete, einen Blick zu. Jeder tat das, was er in den Tagen von Medusa so oft getan hatte – überprüfte Ausrüstung und Kleidung seines Partners. Die beiden Männer hatten ihre Kleidung in Segeltuchtaschen gestopft – Hosen, Pullover und dünne Gummimützen, alles schwarz. An Ausrüstung hatten sie außer Jasons Pistole und der kleinen 22er des Franzosen nur noch in Scheiden steckende Messer – alles unsichtbar. »Fahren Sie so dicht heran, wie es geht«, sagte d’Anjou zu dem Kapitän. »Und denken Sie daran, wenn Sie nicht da sind, wenn wir zurückkommen, bekommen Sie die Restzahlung nicht.«

»Und wenn die Ihnen Ihr Geld wegnehmen und Sie umbringen ?«, schrie der Kapitän. »Dann bin ich draußen!«

»Ich bin tief gerührt«, sagte Bourne.

»Nur keine Angst«, antwortete der Franzose und warf dem Mischling einen strafenden Blick zu.



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